Eisprung Symptome – kompakt zusammengefasst

Lesedauer: 6 Minuten

Was ist der Eisprung?

Der Eisprung ist ein bedeutender Moment im weiblichen Zyklus. Er findet meist in der Mitte des Zyklus statt, etwa 12 bis 16 Tage vor der nächsten Periode. Bei einem Eisprung wird eine reife Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt. Die Eizelle wandert dann durch den Eileiter Richtung Gebärmutter. Wenn in dieser Zeit ein Spermium die Eizelle befruchtet, kann eine Schwangerschaft entstehen. Der Eisprung wird durch Hormone gesteuert. In der ersten Zyklushälfte, der Follikelphase, reift durch den Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH) eine Eizelle in einem Follikel heran. Der Follikel produziert das Hormon Östrogen, was die Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Kurz vor dem Eisprung steigt der Östrogenspiegel stark an. Das führt zu einem sprunghaften Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH), dem sogenannten LH-Peak. Dieser Anstieg löst den Eisprung aus.

Inhaltsverzeichnis

Wann findet der Eisprung statt?

Bei Frauen mit einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus findet der Eisprung meist am 14. Zyklustag statt. Allerdings haben viele Frauen kürzere oder längere Zyklen, die auch von Monat zu Monat variieren können. Daher kann der Eisprung bei einem Zyklus zwischen 23 und 35 Tagen auch am 9. bis 21. Zyklustag erfolgen. Die fruchtbare Phase beginnt schon etwa 5 Tage vor dem Eisprung, da Spermien mehrere Tage in den Eileitern überleben können. Nach dem Eisprung bleibt die Eizelle für etwa 12-24 Stunden befruchtungsfähig. Die Chance schwanger zu werden ist am Tag des Eisprungs und den zwei Tagen davor am höchsten.

Welche Anzeichen und Symptome können auf den Eisprung hindeuten?

Es gibt Eisprung Symptome und Anzeichen, die auf einen bevorstehenden oder stattfindenden Eisprung hinweisen können. Allerdings sind diese Signale nicht bei allen Frauen gleich stark ausgeprägt oder zuverlässig. Manche Frauen spüren ihren Eisprung deutlich, andere bemerken keine Veränderungen. Zu den möglichen Eisprung-Symptomen zählen:

  1. Veränderter Zervixschleim: Um den Eisprung herum wird der Schleim am Muttermund dünnflüssiger, klarer und elastischer. Er ähnelt rohem Eiweiß und lässt sich zwischen den Fingern dehnen. Dieser fertile Zervixschleim erleichtert den Spermien das Eindringen in die Gebärmutter.
  2. Veränderungen der Basaltemperatur: Viele Frauen messen ihre morgendliche Aufwachtemperatur, um den Eisprung zu bestimmen. Kurz nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur leicht um etwa 0,3 bis 0,5 °C an und bleibt bis zur nächsten Periode erhöht. Der Eisprung hat allerdings bereits stattgefunden, wenn der Temperaturanstieg messbar ist.
  3. Ziehen im Unterbauch: Einige Frauen verspüren ein leichtes Ziehen, Stechen oder Druckgefühl im Unterbauch auf einer Seite. Diese Mittelschmerzen (Ovulationsschmerz) können ein Zeichen für den Eisprung sein. Die Schmerzen entstehen wahrscheinlich durch das Platzen des Follikels und sind meist nicht stark oder langanhaltend.
  4. Veränderungen am Muttermund: Vor dem Eisprung wird der Muttermund weicher, feuchter und öffnet sich leicht. Das kann man bei einer Selbstuntersuchung ertasten.
  5. Leichte Blutungen: Bei manchen Frauen kann es während des Eisprungs zu leichten Schmierblutungen kommen, sogenanntem Mittelschmerz-Blutungen. Diese sind aber selten und sollten nur sehr schwach sein.
  6. Erhöhter Sexualtrieb: Einige Frauen verspüren um den Eisprung eine gesteigerte Libido. Das könnte evolutionär bedingt sein, um die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen.
  7. Brustspannen: Manche Frauen berichten von einem Spannungsgefühl oder einer erhöhten Empfindlichkeit der Brüste als Anzeichen des Eisprungs.
Eisprung Symptome

Wie kann man den Eisprung bestimmen?

Es gibt verschiedene Methoden, um herauszufinden, wann der Eisprung stattfindet oder stattgefunden hat:

  • Zykluskurve: Durch das tägliche Messen der Basaltemperatur am Morgen vor dem Aufstehen lässt sich der Eisprung rückwirkend am Temperaturanstieg erkennen. Allerdings ist diese Methode etwas aufwendig und unpräzise.
  • Zervixschleimbeobachtung: Die Veränderungen des Zervixschleims um den Eisprung können ein guter Indikator für die fruchtbaren Tage sein. Spinnbarer, eiweißartiger Schleim zeigt eine hohe Fruchtbarkeit an.
  • Ovulationstests: Diese Urintests messen den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin, der etwa 10-12 Stunden vor dem Eisprung erfolgt. So lässt sich der Eisprung 1-2 Tage im Voraus bestimmen.
  • Trackingapps und Computerprogramme: Es gibt Apps und Programme, in die man seine Zyklusdaten wie Periodenstart, Basaltemperatur und andere Symptome eingibt. Daraus berechnen sie eine Vorhersage der fruchtbaren Tage. Die Vorhersagegenauigkeit ist aber begrenzt.

Ist der Eisprung immer am 14. Zyklustag?

Nein, der Eisprung findet nicht immer am 14. Zyklustag statt. Nur bei Frauen mit einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus tritt der Eisprung etwa am 14. Tag ein. Viele Frauen haben aber kürzere oder längere Zyklen, die zudem von Monat zu Monat schwanken können. Bei einem Zyklus zwischen 23 und 35 Tagen kann der Eisprung am 9. bis 21. Zyklustag erfolgen. Stress, Krankheiten, Reisen oder Gewichtsveränderungen können den Eisprung zusätzlich verschieben.

Wie lange dauert der Eisprung?

Der eigentliche Eisprung, also die Freisetzung der Eizelle aus dem Eierstock, geschieht innerhalb weniger Minuten. Die aus dem Follikel ausgetretene Eizelle wird dann vom Eileiter aufgenommen. Sie ist für etwa 12-24 Stunden befruchtungsfähig. Die gesamte fruchtbare Phase rund um den Eisprung dauert aber etwa 6 Tage. Denn auch in den Tagen vor dem Eisprung können Spermien im Eileiter überleben und die Eizelle befruchten.

Kann man ohne Eisprung schwanger werden?

Ohne Eisprung ist eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege nicht möglich. Denn nur wenn eine Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt wird, kann sie von einem Spermium befruchtet werden. Bei Frauen mit unregelmäßigen oder ausbleibenden Eisprüngen ist die Fruchtbarkeit herabgesetzt. Gründe für Eisprungstörungen können zum Beispiel starkes Über- oder Untergewicht, hoher Stress, Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein.

Kann man den Eisprung beeinflussen?

Den Zeitpunkt des Eisprungs kann man nicht direkt beeinflussen. Er wird hormonell gesteuert und hängt von der individuellen Zyklussituation ab. Allerdings gibt es einige Faktoren, die sich positiv auf die Regelmäßigkeit des Zyklus und damit indirekt auf den Eisprung auswirken können:

  • Stressreduktion durch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Achtsamkeitsübungen
  • Regelmäßige, moderate Bewegung zur Verbesserung der Durchblutung der Beckenorgane
  • Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten
  • Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln, Alkohol und Nikotin
  • Ausreichend Schlaf und Erholung für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt

Wann sollte man zum Arzt gehen, wenn der Eisprung ausbleibt?

Hin und wieder kann es vorkommen, dass in einem Zyklus kein Eisprung stattfindet. Gründe dafür können Stress, Krankheiten oder Gewichtsschwankungen sein. Bleibt der Eisprung aber über mehrere Monate aus oder ist der Zyklus sehr unregelmäßig, sollte man das in einer Frauenarztpraxis abklären lassen. Mögliche Ursachen für einen ausbleibenden Eisprung (Anovulation) sind zum Beispiel:

  • Hormonelle Störungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder eine Schilddrüsenunterfunktion
  • Essstörungen oder starkes Untergewicht
  • Extremer Stress oder intensives Ausdauertraining
  • Tumoren der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
  • Genetische Störungen wie das Turner-Syndrom
  • Vorzeitige Menopause (primäre Ovarialinsuffizienz)

Auch bei unerfülltem Kinderwunsch über 1 Jahr (bei Frauen über 35: über 6 Monate) sollte eine Fruchtbarkeitsuntersuchung erfolgen, um mögliche Ursachen zu finden. Dazu gehören unter anderem die Überprüfung des Eisprungs und der Eileiter-Durchgängigkeit.

Wann ist die Chance auf eine Schwangerschaft am größten?

Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, ist in den Tagen direkt vor und nach dem Eisprung am höchsten. Da die Eizelle nach dem Eisprung nur etwa 12-24 Stunden befruchtungsfähig bleibt, Spermien aber bis zu 5 Tage im Eileiter überleben können, liegt die fruchtbarste Zeit in den 2-3 Tagen vor und am Tag des Eisprungs selbst. Bei einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus mit einem Eisprung am 14. Tag wären also der 12., 13. und 14. Zyklustag die optimalen Tage für den Geschlechtsverkehr, um schwanger zu werden. Da aber viele Frauen kürzere, längere oder schwankende Zyklen haben, lässt sich die individuell fruchtbare Zeit nicht immer exakt vorhersagen. Paare mit Kinderwunsch wird oft empfohlen, in der Zeit um den vermuteten Eisprung herum alle 2-3 Tage Sex zu haben. So erhöht sich die Chance, die befruchtungsfähige Eizelle zum richtigen Zeitpunkt zu treffen. Häufigerer Geschlechtsverkehr ist nicht nötig und kann sogar kontraproduktiv sein, da sich die Spermienqualität verschlechtern kann.

Können Eisprung-Symptome ausbleiben?

Ja, es ist möglich, dass eine Frau keine spürbaren Anzeichen ihres Eisprungs bemerkt. Nicht jede Frau hat deutliche Eisprung-Symptome wie Mittelschmerz, Veränderungen des Zervixschleims oder Brustspannen. Manche Frauen nehmen ihren Eisprung kaum oder gar nicht wahr. Das Ausbleiben von Eisprung-Symptomen bedeutet aber nicht automatisch, dass kein Eisprung stattfindet. Auch Frauen ohne spürbare Anzeichen können regelmäßig eisprungen und schwanger werden. Umgekehrt sind deutliche Eisprung-Symptome kein Beweis für einen tatsächlich stattfindenden Eisprung. Letztlich sind Eisprung-Symptome nur ein Hinweis auf die fruchtbare Zeit, aber keine zuverlässige Methode zur Bestimmung des Eisprungs. Für Frauen, die keine oder nur schwache Eisprung-Anzeichen bemerken, können andere Methoden wie Ovulationstests, die Aufwachtemperaturmessung oder die Beobachtung des Zervixschleims hilfreich sein, um die fruchtbaren Tage einzugrenzen.

Wie kann man Eisprungstörungen behandeln?

Eisprungstörungen können verschiedene Ursachen haben und müssen individuell behandelt werden. Nach einer gründlichen Diagnose durch Hormone-Bestimmungen, Ultraschall und eventuell weitere Tests können folgende Therapien zum Einsatz kommen:

  • Lifestyle-Änderungen: Bei Über- oder Untergewicht, Stress oder sehr intensivem Sport können eine Gewichtsanpassung, eine gesunde Ernährung, Stressreduktion und ein maßvolles Trainingspensum den Zyklus oft normalisieren und den Eisprung anregen.
  • Hormontherapie: Liegt ein Ungleichgewicht der Hormone vor, zum Beispiel bei PCOS oder einer Schilddrüsenstörung, kann eine gezielte Hormontherapie die Eisprünge wieder in Gang bringen. Dabei kommen zum Beispiel Clomifen, Metformin oder Schilddrüsenhormone zum Einsatz.
  • Gonadotropin-Stimulation: Wenn eine Hormontherapie nicht ausreicht, können Eisprünge auch direkt durch Gonadotropin-Spritzen stimuliert werden. Diese enthalten FSH und LH, um das Follikelwachstum und den Eisprung auszulösen.
  • Operative Eingriffe: In seltenen Fällen können auch operative Maßnahmen nötig sein, um die Eisprungstörung zu beheben. Das kann zum Beispiel eine Entfernung von Eierstockzysten oder eine Eileiterdurchgängigkeit sein.

Die Behandlung von Eisprungstörungen erfordert viel Geduld und eine enge Zusammenarbeit zwischen der Patientin und dem Arzt oder der Ärztin. Oft sind mehrere Ansätze und eine längere Therapie nötig, um einen regelmäßigen Eisprung zu erreichen. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, Stressabbau und moderater Bewegung kann den Therapieerfolg maßgeblich unterstützen.

Fazit

Der Eisprung ist ein faszinierender und komplexer Vorgang im weiblichen Körper. Auch wenn die Einsprung-Symptome nicht immer spürbar sind, spielt er eine zentrale Rolle für die Fruchtbarkeit und das Entstehen neuen Lebens. Für Frauen mit Kinderwunsch kann es hilfreich sein, die Anzeichen des Eisprungs zu kennen und mithilfe von natürlichen oder medizinischen Methoden die fruchtbare Zeit zu bestimmen. Gleichzeitig ist es wichtig, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen und den Eisprung als natürlichen Prozess zu verstehen, der individuellen Schwankungen unterliegt. Bei Problemen mit dem Eisprung oder ausbleibender Schwangerschaft sollte man sich nicht scheuen, ärztlichen Rat zu suchen und sich über mögliche Ursachen und Behandlungswege zu informieren. Mit dem richtigen Wissen, etwas Geduld und einer positiven Einstellung kann der Eisprung für viele Frauen und Paare der Schlüssel zu ihrem Wunschkind sein. Und für alle anderen bleibt er ein spannendes Beispiel für die Wunder, zu denen der menschliche Körper fähig ist.

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