Wie sehen Hämorrhoiden aus?

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Wie sehen Hämorrhoiden aus, welche Symptome entstehen und Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung? Hämorrhoiden sind Gefäßpolster im Enddarm. Sie bestehen aus Arterien, Venen und Bindegewebe. Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Sie haben eine wichtige Funktion: Sie dichten den Darmausgang ab und halten ihn sauber.

Hämorrhoiden können anschwellen und Beschwerden verursachen. Dann spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Etwa die Hälfte aller Menschen über 30 Jahre hat im Laufe des Lebens Beschwerden durch Hämorrhoiden.

Inhaltsverzeichnis

Wie entstehen Hämorrhoiden?

Die genaue Ursache von Hämorrhoiden ist nicht bekannt. Es gibt aber einige Faktoren, die das Entstehen begünstigen können:

  • Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang
  • Schwangerschaft und Geburt
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Ballaststoffarme Ernährung
  • Langes Sitzen auf der Toilette
  • Genetische Veranlagung

Diese Faktoren können dazu führen, dass sich die Hämorrhoiden vergrößern und Beschwerden verursachen.

Welche Arten von Hämorrhoiden gibt es?

Es gibt zwei Arten von Hämorrhoiden:

  1. Innere Hämorrhoiden: Sie liegen im Enddarm oberhalb des Schließmuskels. Man kann sie nicht sehen oder ertasten.
  2. Äußere Hämorrhoiden: Sie liegen unterhalb des Schließmuskels am Darmausgang. Man kann sie als Knoten oder Wülste sehen und fühlen.

Innere und äußere Hämorrhoiden können gleichzeitig auftreten. Je nach Schweregrad teilt man Hämorrhoiden in vier Stadien ein.

Wie sehen Hämorrhoiden aus
Bild von brgfx

Wie sehen Hämorrhoiden aus?

Das Aussehen von Hämorrhoiden hängt von der Art und dem Stadium ab:

Innere Hämorrhoiden:

  • Stadium 1: Nicht sichtbar, keine Symptome
  • Stadium 2: Treten beim Stuhlgang aus, ziehen sich danach wieder zurück
  • Stadium 3: Treten beim Stuhlgang aus, müssen manuell zurückgeschoben werden
  • Stadium 4: Liegen dauerhaft vor, können nicht mehr zurückgeschoben werden

Äußere Hämorrhoiden:

  • Hautfarbene oder rötliche Knoten oder Wülste am Darmausgang
  • Können schmerzhaft, geschwollen und blau verfärbt sein (Thrombose)

Innere Hämorrhoiden sind also oft nicht sichtbar. Äußere Hämorrhoiden erkennt man als Knoten oder Wülste.

Welche Symptome verursachen Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden im Stadium 1 machen meist keine Beschwerden. Ab Stadium 2 können folgende Symptome auftreten:

  • Juckreiz und Nässen am After
  • Brennen und Druckgefühl im Darmausgang
  • Hellrotes Blut auf dem Stuhl oder Toilettenpapier
  • Schleimiger Ausfluss
  • Knoten oder Wülste, die aus dem After ragen
  • Schmerzen, vor allem bei äußeren Hämorrhoiden

Die Beschwerden sind oft schlimmer nach dem Stuhlgang. Wenn äußere Hämorrhoiden thrombosieren, können starke Schmerzen entstehen.

Wie werden Hämorrhoiden diagnostiziert?

Zur Diagnose von Hämorrhoiden führt der Arzt zunächst ein Gespräch und eine körperliche Untersuchung durch. Dabei tastet er den Afterbereich ab und führt einen Finger in den Darm ein.

Um innere Hämorrhoiden zu erkennen, kann der Arzt zusätzliche Untersuchungen durchführen:

  • Proktoskopie: Enddarmspiegelung mit einem starren Rohr
  • Rektoskopie: Mastdarmspiegelung mit einem biegsamen Schlauch
  • Koloskopie: Darmspiegelung bis zum Grimmdarm

Mit diesen Methoden kann der Arzt Hämorrhoiden sicher erkennen und das Stadium bestimmen. Auch andere Erkrankungen wie Analfissuren oder Darmkrebs lassen sich so ausschließen.

Wie werden Hämorrhoiden behandelt?

Die Behandlung von Hämorrhoiden richtet sich nach dem Stadium und den Beschwerden. Leichte Fälle lassen sich oft durch Selbstmaßnahmen lindern:

  • Ballaststoffreiche Ernährung und viel trinken gegen Verstopfung
  • Nicht zu stark und nicht zu lange pressen beim Stuhlgang
  • Regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion
  • Sitzbäder und Kühlung gegen Schmerzen und Juckreiz
  • Hämorrhoidensalben und -zäpfchen zur lokalen Behandlung
  • Medizinische Analdehner zur Entspannung des Schließmuskels und Förderung der Rückbildung

Bei stärkeren Beschwerden oder höheren Stadien können ärztliche Behandlungen nötig sein:

  • Gummibandligatur: Abschnüren der Hämorrhoiden
  • Sklerosierung: Verödung durch Einspritzen eines Mittels
  • Hämorrhoidektomie: Operatives Entfernen der Hämorrhoiden

Welche Methode geeignet ist, muss individuell entschieden werden. Nach einer Behandlung ist eine konsequente Nachsorge wichtig, um einem Rückfall vorzubeugen.

Kann man Hämorrhoiden vorbeugen?

Einem Hämorrhoidalleiden lässt sich vorbeugen, indem man die Risikofaktoren vermeidet. Dazu gehören:

  • Ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
  • Ausreichend trinken, mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag
  • Regelmäßige Bewegung und Sport
  • Normalgewicht halten
  • Nicht zu lange auf der Toilette sitzen
  • Nicht zu stark pressen beim Stuhlgang

Auch wenn man diese Maßnahmen beachtet, lassen sich Hämorrhoiden nicht immer verhindern. Wenn Beschwerden auftreten, sollte man rechtzeitig zum Arzt gehen.

Wann sollte man mit Hämorrhoiden zum Arzt?

Hämorrhoiden sind zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Trotzdem sollte man bei folgenden Anzeichen einen Arzt aufsuchen:

  • Starke Schmerzen, die sich durch Selbstmaßnahmen nicht lindern lassen
  • Starke Blutungen oder Blut im Stuhl
  • Wülste oder Knoten, die sich nicht zurückschieben lassen
  • Anhaltender Juckreiz, Brennen oder Nässen am After
  • Allgemeine Beschwerden wie Fieber oder Gewichtsverlust

Diese Symptome können auf ein fortgeschrittenes Hämorrhoidalleiden oder andere Erkrankungen hindeuten. Eine ärztliche Abklärung ist dann wichtig, um die richtige Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.

Welche Komplikationen können auftreten?

Hämorrhoiden sind in der Regel gut behandelbar und heilen folgenlos aus. In seltenen Fällen können aber Komplikationen auftreten:

  • Starke Blutungen, die zu Blutarmut führen
  • Einklemmung (Inkarzeration) von Hämorrhoiden, die sich nicht mehr zurückschieben lassen
  • Thrombose von äußeren Hämorrhoiden mit starken Schmerzen
  • Entzündung des umgebenden Gewebes (Perianalvenenthrombose)
  • Abszess oder Fistelbildung bei sehr starker Entzündung

Solche Komplikationen erfordern eine rasche ärztliche Behandlung. Bei rechtzeitiger Therapie lassen sie sich aber gut beherrschen.

Fazit: Wie sehen Hämorrhoiden aus und wie man sie vorbeugt und behandelt

Hämorrhoiden sind weit verbreitet und in den meisten Fällen harmlos. Sie entstehen durch eine Vergrößerung der natürlichen Gefäßpolster im Enddarm. Risikofaktoren wie Verstopfung, Übergewicht oder Bewegungsmangel begünstigen die Entstehung.

Wie Hämorrhoiden aussehen hängt von der Art und dem Stadium ab. Innere Hämorrhoiden sind oft nicht sichtbar, während äußere Hämorrhoiden als Knoten oder Wülste imponieren. Typische Symptome sind Juckreiz, Brennen, Nässen und Blutungen.

Zur Diagnose führt der Arzt eine Tastuntersuchung und bei Bedarf eine Enddarm- oder Darmspiegelung durch. Die Behandlung richtet sich nach dem Befund und reicht von Selbstmaßnahmen über Salben und Zäpfchen bis zu Eingriffen wie Gummibandligatur oder Operation.

Einem Hämorrhoidalleiden kann man vorbeugen, indem man auf eine leicht verdauliche, verdauungsfördernde ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, regelmäßige Bewegung und ein gesundes Toilettenverhalten achtet. Bei starken oder anhaltenden Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Mit der richtigen Vorbeugung und Behandlung lassen sich Hämorrhoiden gut kontrollieren. Betroffene müssen sich nicht schämen, sondern sollten offen mit ihrem Arzt sprechen. So finden sie die individuell beste Lösung für ein beschwerdefreies Leben.

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